6 Stunden Autofahrt

6 Stunden. Im Auto. Mit Kind. Geniale Idee Catharina!

Wenigstens mit nur 1 Kind. Und das kam so: Einladung zur Namensweihe/Taufe (ja klar gehen wir da hin – zugesagt). Einladung zum 50sten Geburtstag (natürlich kommen wir – zugesagt). 4 Wochen vorher plötzlich festgestellt, dass beide Veranstaltungen an ein und dem selben Tag sind. Mmmmhhh. Wer hat das wohl wieder mal versemmelt… Danach folgte die Frage: Wer nimmt welches Kind mit. Komischerweise steht gerade der große Rabauke hoch im Kurs bei solchen Wettstreits. So süß und knuffig der kleine Rabauke ist – aber genauso anstrengend kann er sein. Hier ein Wachstumsschub, da ein Zahn, nicht essen können, gerade laufen lernen und noch die Hand wollen, alles in den Mund nehmen… Plötzlich ist der große Rabauke schon soooo groß und „vernünftig“. Na ok falsches Wort. Mit 3 ist man noch nicht vernünftig. Aber er kann alleine laufen, alleine essen, alleine reden, fast durchschlafen (anderes Thema) und jetzt kommts: auch sich mal alleine beschäftigen. Fazit: ich habe den großen Rabauken für die 6 Stunden Autofahrt zugesprochen bekommen. Auf zur Namensweihe. Was ich mir für Gedanken über die Autofahrt gemacht habe. Immerhin fragt der große Rabauke meist schon nach der ersten Kurve diesen berühmten Satz „Wann sind wir daaaa?“.

Mein Plan war, 16 Uhr losfahren, damit er noch etwas wach bleibt. Dann um 18 Uhr Pause mit spielen, toben, essen und Schlafanzug anziehen, dann weiterfahren, während er schläft. Das WAR der Plan. Ich hatte auch etliches Spielzeug, neue Bücher, Hörspiele, Kindermusik und Achtung: eine Kinder-App auf dem Tablet mit dabei. Oh, ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, beim Runterladen dieser App. Das war meine allerletzte Notlösung, falls es zum Eklat gekommen wäre. So nach dem Motto – ehe ich das Kind an der Raststätte aussetze, kann es ausnahmsweise mit einer App spielen. Aber zum Glück kam es gar nicht dazu. Denn mein Kind entpuppte sich als großer Hörbuch-Fan. Wir (ich inklusive) hörten 2 Stunden Hörbücher von Leo Lausemaus. Er war so konzentriert dabei, wie ich vor 20 Jahren bei der Scream-Ausstrahlung. Hammer.

Die nächsten 2 Stunden hörten wir Kindermusik. Und dazwischen hielten wir noch 1 Stunde, um zu toben, zu spielen, zu essen und Schlafanzug anzuziehen. Ach die gefühlt 30 Stopps habe ich noch vergessen zu erwähnen. „Mama, ich muss Pipi.“ „Kannst du es noch aushalten?“ (nächste Raststätte noch 10 km entfernt). „Neeeeeiiiinnn, ich halte es nicht mehr aus.“ „Doch das schaffst du, schau mal da ein großer blauer LKW, was der wohl geladen hat?“ (Ablenkungsmanöver) „Bestimmt Pakete, Mama ich muss dringend Pipi.“

Am Schluss hatte ich nur noch 30 Minuten zu überbrücken (ab 22 Uhr), denn der kleine Mann schlief einfach nicht ein. Es waren laaaange 30 Minuten, die nie zu Ende gehen wollten. Mit Mücken, die ich im Auto verjagen musste, und spontanen Hungeranfällen, die ich befriedigen musste – natürlich mit Lebensmitteln, die ich definitiv nicht dabei hatte. Na gut. Am Ende sind wir 22:30 Uhr gesund und zu 50% schlafend angekommen. Und in Zukunft habe ich auch fast keine Angst mehr, mit dem großen Rabauken 6 Stunden Auto zu fahren.

Hier meine ganz persönlichen Tipps:

  • Hörbücher, Hörbücher, Hörbücher
  • Kindermusik
  • neue Kinderbücher oder Hefte
  • eine magnetische Maltafel
  • ein paar Snacks für Krümeleien auf der Rücksitzbank
  • einen kleinen Rucksack mit Spielzeug drin, die er lange nicht mehr gespielt hat
  • interessante Raststätten mit Spielplätzen für die Pausen (meine Lieblingsraststätte mit coolem Indoor/Outdoor-Spielbereich: Marché Mövenpick Raststätte Hirschfeld auf der Strecke München-Berlin, ca. auf der Hälfte der Strecke)
  • und viel Geduld und Spontanität für Planänderungen 🙂

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Es gibt auch eine Internetseite und eine App von Serways, auf der man kinderfreundliche Raststätten suchen kann. Die Raststätten kann man auch nach Punkten wie Spielecke, Spielplatz und Wickeltisch filtern.

2 Kommentare zu „6 Stunden Autofahrt

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